Hyperaktivität und motorische Unruhe ≠ Bewegungsfreude, sondern ein Symptom, das auf eine Tonus (= Körperspannung) Belastung hindeutet. Sie ist getrieben von der dauernden Anspannung in den Bewegungsfasern der Muskeln, die nötig ist wenn kein gesunder Normotonus, also Körperspannung, vorhanden ist. Das ist eine Fehlsteuerung, die willentlich nicht zu beeinflussen ist d.h. Ermahnungen wie „sitz still!“, „konzentrier Dich!“,….. führen nur zu beiderseitigen Frustration!!
Der Normotonus kann zu angespannt (hyperton) oder zu schwach (hypoton) sein. In beiden Fällen muss bei den meisten Dingen, die uns der Alltag abverlangt, kompensiert werden und das kostet Energie, die anderswo fehlt. Diese uns eigene Körperspannung lässt sich nicht ab- oder antrainieren! Sie führt je nach Betroffenheit und Kompensationsstrategie zu einer unreifen, pathologischen motorischen Entwicklung und in Folge zu mehr oder weniger sichtbaren Auffälligkeiten.
Da der bei jedem gesunden Menschen vorhandene „Bauplan“ vorsieht in die Aufrechte d.h. ins Stehen u. Gehen zu kommen, werden dazu bei Tonus Belastungen meist unsere primitiven Reflexe benutzt.
Diese sind bis zu einem bestimmten Zeitpunkt notwendig für die motorische Entwicklung, sollten aber ab einem gewissen Entwicklungspunkt integriert und nicht mehr auslösbar sein. Sind sie weiter vorhanden und auslösbar, dann spricht man von persistierenden Restreflexen.
Werden diese Restreflexe benutzt um z.B. die notwendige Kopfkontrolle zu bekommen, entsteht so die nicht vorhandene, aber dazu benötigte Anspannung im Körper.
Bei dieser Restreflexauslöung wird eine nicht willentlich steuerbare verkettete Reaktion im Körper ausgelöst – eine Bewegung (je nach Reflex unterschiedlich) der Beuge/Streckmuskulatur in einer bestimmten Abfolge.
D.h. es wird das fixe Bewegungsmuster des noch vorhandenen frühkindlichen Reflexes ausgelöst – ein unbewusstes Ur-muster, das nun für die Körperspannung verwendet wird, gleichzeitig aber als Stolperstein/Hürde der Handlung oder dem nächsten Entwicklungsschritt im Weg steht.
Dieser Stolperstein muss dann wiederum bewältigt werden und so kommt es zwar meist doch irgendwie zu den wichtigen Entwicklungen und Fähigkeiten, aber in einer „anderen“ Qualität und zwar nicht physiologisch, sondern pathologisch.
Es wird ständig kompensiert und das braucht Energie und führt zu mehr oder weniger bemerkbarer Überforderung und zur Auslösung von permanentem Stress des Systems!
Die eigene und fremde Wahrnehmung, ihre Verarbeitung und die Reaktionen darauf basieren und entwickeln sich durch diese „Umwege“ und Kompensationsstrategien ebenfalls anders. Sehr individuell und auf verschiedenen Ebenen und belastungsabhängig können sich Auffälligkeiten bemerkbar machen.
im Säuglings/Kleinkinderalter
bei Kindern/Jugendlichen/Erwachsenen
Ich verstehe die motorischer Entwicklungsbegleitung als eine reine Ursachenbehandlung. Keine Funktion wird geübt, sondern stellt sich von alleine ein wenn sie möglich ist. Dann kann sie durch das Ausführen gefestigt und automatisiert werden!
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